Die Aktie des Biotech-Unternehmens 4SC stürzte letzte Woche heftig ab. 45 Prozent ging es mit dem Papier nach unten. Eine übertrieben heftige Reaktion der Anleger, so die Meinung von Thomas Schießle von der EQUI.TS GmbH. Wie es mit der Aktie weiter gehen wird und wann Sie zukaufen sollten - das erfahren Sie in diesem Interview.
Nachdem 4SC die Topline-Ergebnisse der Phase-IIb-Studie mit Vidofludimus in Rheumatoider Arthritis vorige Woche bekannt gegeben hatte und das Ergebnis leider eher Flop als Top war, stürzte die 4SC-Aktie ab. Jetzt werde es zwar nicht eng für 4SC, aber sehr problematisch, so Thomas Schießle von der EQUI.TS GmbH. Da das Biotechunternehmen noch sieben weitere Wirkstoffe in der Pipeline habe, sei die Entwicklung von Vidofludimus zwar nicht dramatisch. Schwierig werde es allerdings jetzt für 4SC einen geeigneten Partner für Vidofludimus zu finden, den das Unternehmen definitiv für die Phase-III-Studie braucht. Das Scheitern der Studie lag darin, dass die Placebo-Rate sehr hoch war. Heißt: ein Medikament, das bereits auf dem Markt existiert schlug genauso an wie Vidofludimus. Zwar biete Vidofludimus weit weniger Nebenwirkungen, doch eine Neuerung stellt das Produkt dadurch nicht dar, so der Experte.
Alle Augen sind jetzt auf die zweite Jahreshälfte gerichtet. Hier werden die Daten von Krebswirkstoff Resminostat erwartet. Für Resminostat hat 4SC bereits einen Lizenzpartner, nämlich Yakult Honsha. Hier werde allerdings keine hohe Placeborate das Ergebnis verschlechtern oder gar scheitern lassen, so Schießle. Bei einem Krebswirkstoff komme es mehr auf die Nebenwirkungen an.
Den Kursrutsch der Aktie sieht Thomas Schießle von der EQUI.TS GmbH als übertrieben an. Dennoch müsse man als Anleger aufpassen: Es seien noch nicht alle Fakten auf dem Tisch. Der Biotech-Experte rät daher erst einmal: "Füße still halten und die nächsten Entwicklungen abwarten."
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